Silberbarren sind beliebte Standardprodukte für die Geldanlage in physisches Silber. Im deutschen Edelmetallhandel stehen Silberbarren renommierter Hersteller als geprägte oder gegossene Barren zur Auswahl. Viele verschiedene Größen sind erhältlich. Neben den klassischen Investmentbarren aus Silber gibt es noch schön gestaltete Motivbarren, Tafelbarren sowie Münzbarren und Münztafeln.
Wer in Deutschland Silberbarren kaufen möchte, sollte sich für einen der hierzulande gängigen und bekannten Hersteller entscheiden. Dadurch ist sichergestellt, dass sich beim Verkauf leicht ein Abnehmer findet, der für den Silberbarren einen marktgerechten Preis zahlt. Heraeus ist der Marktführer für Silberbarren in Deutschland. Zusätzlich kommen noch eine Reihe weiterer Anbieter wie Degussa, Agosi und Heimerle + Meule in Frage.
In Angeboten für Silberbarren ist anstelle der Angabe eines konkreten Herstellers häufig der Vermerk „LBMA-zertifiziert“ zu finden. Er bezieht sich auf die LBMA oder London Bullion Market Association, die den weltweit führenden Markt für Gold und Silber in London reguliert.
Der Käufer erhält hier Barren LBMA-zertifizierter Hersteller, die abhängig vom Lagerbestand wechseln können. Wer genau wissen möchte, um welchen Hersteller es sich aktuell handelt, kann diese Information einfach telefonisch beim Händler erfragen. LBMA-zertifizierte Hersteller gelten allgemein als seriös und vertrauenswürdig.
Hersteller | Land |
Agosi | Deutschland |
Argor Heraeus | Schweiz |
Degussa | Deutschland |
ESG | Deutschland |
Geiger Edelmetalle | Deutschland |
Heimerle + Meule | Deutschland |
Heraeus | Deutschland |
Metalor | Schweiz |
MünzManufaktur | Deutschland |
PAMP | Schweiz |
Umicore | Belgien |
Valcambi | Schweiz |
Das Spektrum der Gewichtseinheiten von Silberbarren ist sehr groß. Es reicht von 1 g bis 1000 oz. Barren mit Gewichten unter 250 g sind als werthaltige Geschenke zu empfehlen. Das Aufgeld auf den Silberpreis ist hier deutlich höher als bei den größeren Einheiten, sodass die kleinen Ausführungen für die reine Geldanlage eher ungeeignet sind.
DIe typischen Investmentbarren aus Silber für Privatanleger haben Gewichte von 250 g bis 5 kg. Der Kilobarren aus Silber mit einem Gewicht von 1.000 g liegt in der Beliebtheit deutlich vor allen anderen Einheiten. Entsprechend ist die Handelbarkeit der Kilobarren besonders gut.
Silberbarren mit 15 kg Gewicht schneiden beim Vergleich des Aufgelds auf den Silberpreis oft gut ab. Dem steht allerdings der Nachteil gegenüber, dass nur wenige Händler diese Einheit anbieten. Der Verkauf kann sich deshalb schwieriger gestalten.
Diese Schwierigkeit ist bei den größten Silberbarren mit einem Gewicht von 1000 oz noch deutlich ausgeprägter. Es handelt sich hier um sogenannte Good Delivery-Silberbarren für den institutionellen Großhandel. Es gibt keinen echten Markt für diese sehr großen und schweren Barren im Einzelhandel. Sie sind in den Shops allenfalls vereinzelt anzutreffen.
Hinzu kommt, dass das Gewicht dieser Barren nicht zwingend 1000 oz beträgt. Für 1000-oz-Barren gilt am Londoner Silbermarkt, für den diese Barren primär gedacht sind, ein Toleranzbereich von 900 bis 1050 oz. Das entspricht ca. 28 bis 32,7 kg. Im schlimmsten Fall erhält der Käufer also 3,1 kg Silber weniger als die Einheit formal ausweist. Aus diesen Gründen ist von einem Kauf von Silberbarren 1000 oz abzuraten.
Einheit | Abmessung | Hersteller |
10 g | 18 x 31 x 2 mm | Umicore |
20 g | 24 x 40 x 3 mm | Argor Heraeus |
1 oz | 26 x 46 x 4 mm | Agosi |
50 g | 27 x 47 x 3,94 mm | PAMP |
100 g | 28,5 x 49,7 x 7 mm | Heraeus |
250 g | 30 x 60 x 14,8 mm | Heimerle + Meule |
500 g | 43,5 x 93,5 x 13,5 mm | Degussa |
1 kg | 100 x 50 x 20 mm | ESG |
5 kg | 70 x 130 x 11,2 mm | Valcambi |
15 kg | 105 x 275 x 75 mm | Heraeus |
1000 oz | 120 x 320 x 100 mm | Agosi |
Silberbarren lassen sich nach dem Herstellungsverfahren in gegossene und geprägte Barren unterteilen. Geprägte Silberbarren werden aus Silberblechen ausgestanzt. Sie haben deshalb glatte Kanten und zeichnen sich durch sehr exakte Abmessungen aus.
Die auf der Barrenoberseite eingeprägten Informationen wie der Name und der Stempel des Herstellers, das Gewicht, die Feinheit und gegebenenfalls die Seriennummer sind sehr klar und deutlich zu erkennen. Als Verpackung für geprägte Silberbarren sind Blister üblich. Häufig ist auf der Blisterkarte ein Echtheitszertifikat des Herstellers aufgedruckt. Einige Hersteller bieten geprägte Silberbarren auch in Folie eingeschweißt an.
Bei Gussbarren wird Silbergranulat auf über 1000 °C erhitzt und dann in eine Barrenform gegossen. Nach dem Erstarren des Silbers wird der Barren in einem Wasserbad abgekühlt. Die Barrenbeschriftung wird nachträglich mithilfe einer Presse in die Oberseite des Barrens gedrückt. Gussbarren sind an ihren abgerundeten Kanten zu erkennen.
Die Oberfläche kann leichte Unregelmäßigkeiten aufweisen, weil der Prozess des Erstarrens bei den Barren nie exakt gleich abläuft. Dadurch erhalten gegossene Silberbarren einen etwas individuelleren Charakter als Prägebarren. Gegossene Silberbarren werden in der Regel in Folie eingeschweißt ausgeliefert.
Es gibt keine objektiven Qualitätsunterschiede zwischen Prägebarren und Gussbarren aus Silber. Beide bestehen aus Feinsilber mit einem Silbergehalt von 99,9 %. Auch bei der Akzeptanz durch Händler oder andere Ankäufer ist keine Variante als besser oder schlechter einzustufen.
Der einzige echte Unterschied besteht in den erhältlichen Größen. Das Prägen ist die überwiegende Art der Herstellung von Silberbarren bis 100 g. In der Einheit 250 g sind sowohl viele gegossene als auch geprägte Barren zu finden. Bei Barren ab 500 g überwiegen die Gussbarren.
Bei Tafelbarren handelt es sich um kleine, im Verbund geprägte Silberbarren mit Einzelgewichten von 1 g oder 10 g. Der Verbund wird durch dünne Stege hergestellt. Diese lassen sich abknicken, sodass die Herauslösung einzelner Kleinbarren aus dem Verbund ohne Materialverlust möglich ist.
Es ist dasselbe Prinzip wie bei einer Tafel Schokolade, daher der Name Tafelbarren. Das Konzept wurde von der ESG (Edelmetall-Service GmbH) entwickelt. Die ESG lässt die Tafelbarren vom Schweizer Hersteller Valcambi anfertigen. International werden Tafelbarren unter der Bezeichnung CombiBars vermarktet.
Der Preis für einen Tafelbarren ist niedriger als für dieselbe Menge Silber in einzelnen Kleinbarren und höher als für einen Silberbarren mit gleichem Gesamtgewicht. Tafelbarren bieten sich an, wenn der Käufer viele kleine Barren benötigt, zum Beispiel als Geschenke für Mitarbeiter, Kunden oder Freunde. Beim Kauf befinden sich Tafelbarren / CombiBars mit Echtheitszertifikat in einer transparenten Kapsel.
Zusammensetzung | Gesamtgewicht | Abmessung |
5 x 1 g | 5 g | 7,4 x 52 x 1,5 mm |
10 x 1 g | 10 g | 14,8 x 52 x 1,5 mm |
20 x 1 g | 20 g | 29,6 x 52 x 1,5 mm |
50 x 1 g | 50 g | 74 x 52 x 1,5 mm |
100 x 1 g | 100 g | 74 x 105 x 1 mm |
10 x 10 g | 100 g | 74 x 105 x 1 mm |
Bei Münzbarren handelt es sich um Anlageprodukte aus Silber, die Eigenschaften von Münzen auf Barren übertragen. Die Form, Größe und Abmessungen entsprechen gewöhnlichen Silberbarren desselben Gewichts. Münzbarren verfügen jedoch wie Silbermünzen über einen Münzrand und über eine Nennwert. Formal gelten Münzbarren deshalb als Münzen.
Als solche sind sie – ebenfalls rein formal – gesetzliche Zahlungsmittel des verausgabenden Landes. Deutschland selbst vergibt keine Lizenzen für die Prägung von Edelmetallmünzen an private Hersteller. Andere Länder nutzen diese Möglichkeit jedoch als zusätzliche Einnahmequelle und vergeben solche Lizenzen an Hersteller wie Umicore, Argor Heraeus oder Asahi Refining.
Münzbarren haben anders als gewöhnliche Silberbarren Namen, die meist einfach dem lizenzgebenden Ausgabeland entsprechen und zusätzlich auf die motivische Gestaltung verweisen können. Alle Münzbarren sind in der Einheit 1 kg erhältlich, der beliebtesten Stückelung für Silberbarren. Abhängig vom Hersteller können weitere Einheiten verfügbar sein.
Münzbarren | Einheiten | Hersteller |
Andorra | 250 g, 500 g, 1 kg, 5 kg, 15 kg | Umicore |
Cook Islands | 5 g, 1 oz, 100 g, 250 g, 500 g, 1 kg, 100 oz, 5 kg | Heimerle + Meule u. a. |
Niue – Eule von Athen | 1 kg | Asahi Refining |
Niue – Schildkröte | 1 kg | New Zealand Mint |
St. Helena | 250 g | East Indian Company |
Fiji | 100 g, 250 g, 500 g, 1 kg, 5 kg, 15 kg | Argor Heraeus |
Ruanda | 1 kg | k. A. |
Bei Münztafeln handelt es sich um eine Kombination aus Tafelbarren und Münzbarren. Sie werden wie die Tafelbarren vom Schweizer Hersteller Valcambi mit dem offiziellen Ausgabeland Cook Islands herausgegeben. Sie sind in den Zusammensetzungen 100 x 1 g sowie 10 x 10 g erhältlich.
Silberbarren als Motivbarren zeichnen sich durch eine schöne motivische Gestaltung aus. Sie eignen sich sehr gut als Geschenke oder Sammelobjekte. Hier einige Beispiele:
Motivbarren der Münzmanufaktur: Die Münzmanufaktur gibt ein umfangreiches Programm an motivisch gestalteten Silberbarren heraus. Die Barren zeigen historische Automobile, bedeutende Bauwerke, Schiffe oder Tiere.
Motivbarren von PAMP: Der bekannteste Motivbarren von PAMP zeigt die Glücksgöttin Fortuna. ZU den weiteren Motiven gehören Rosen, die Tiere aus dem astrologischen chinesischen Lunarkalender sowie religiöse Symbole.
Motivbarren der ESG: Die ESG bietet Motiv- beziehungsweise Geschenkbarren in originellen Sonderformen als 3D-Barren an. Das Spektrum reicht von Hufeisen, Totenköpfen und Kreuzen über Knochen und Sterne bis hin zu Teddybären.
Beim Kauf von Silberbarren ist der Mehrwertsteuersatz von 19 % zu zahlen. Für Münzbarren kann die günstigere Differenzbesteuerung zur Anwendung kommen. Dabei handelt es sich um eine Besteuerung der Differenz zwischen dem Ankaufspreis und dem Verkaufspreis des Händlers in Höhe von 19 %. Da der zugrundeliegende Betrag viel niedriger ist, wirkt sich die Differenzbesteuerung senkend auf den Verkaufspreis aus.
Beim Verkauf von Silberbarren zahlen Privatpersonen nach Ablauf der Spekulationsfrist von einem Jahr grundsätzlich keine Steuern. Innerhalb der Spekulationsfrist sind Gewinne bis zu einer Freigrenze von 600 Euro ebenfalls steuerfrei. Oberhalb der Freigrenze und innerhalb der Spekulationsfrist gilt die Einkommensteuer nach dem persönlichen Steuersatz.
Für den Kauf und Verkauf von Silberbarren kommen Banken nur noch sehr eingeschränkt in Frage. Die meisten Geldinstitute haben das Edelmetallgeschäft für Privatkunden eingestellt. Verkäufe von privat an privat sind möglich und auch üblich. Käufer und Verkäufer gehen hier allerdings immer das Risiko ein, es mit einem unseriösen Anbieter oder Abnehmer zu tun zu haben.
Es bleibt der Edelmetallhandel als sinnvolle Alternative. Auch hier ist es wichtig, die Seriosität zu überprüfen, um schwarze Schafe zu vermeiden. Eine gute Möglichkeit dazu bietet Gold.de. Die deutschlandweit führende Preisvergleichsseite für Edelmetallprodukte unterzieht alle gelisteten Händler vorab einer gründlichen Prüfung. Fake-Shops werden auf Gold.de in einer Fake-Shop-Blacklist öffentlich gemacht.
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